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Dritter Weg: Der "Dritte Weg" ist eine politische Richtung, die Elemente aus Liberalismus, Sozialismus und Konservatismus kombiniert, um eine alternative politische Richtung zu etablieren. Es strebt nach einem Gleichgewicht zwischen Marktwirtschaft und sozialer Gerechtigkeit, betont individuelle Freiheiten sowie staatliche Intervention zur Armutsbekämpfung und zur Förderung des Gemeinwohls. Siehe auch Sozialismus, Liberalismus, Freiheit, Gesellschaft, Staat, Konservatismus, Gerechtigkeit, Interventionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Anthony Giddens über Dritter Weg – Lexikon der Argumente

Brocker I 866
Dritter Weg/Giddens: Die im Buch entfaltete Theorie des »dritten Weges« ist begrifflich, in ihren politischen Inhalten und in ihrer Stoßrichtung aufs Engste mit der Politik des seinerzeitigen, langjährigen britischen Premierministers Tony Blair verbunden, die ihrerseits Impulse und Begriffe aufnahm, die der Demokratische Präsident der USA, Bill Clinton, bereits in der ersten Hälfte der 1990er Jahre in die weltweite politische Öffentlichkeit eingeführt hatte. …Es geht um die konsequente Überwindung der marxistischen sozialdemokratischen Orthodoxie, die programmatisch und im Denken von einflussreichen Teilen der Mitgliedschaft zu dieser Zeit noch immer die Labour Party (mehr als andere sozialdemokratische Parteien Europas) beherrschte und lähmte, aber ebenso um die Überwindung des zu dieser Zeit noch dominierenden Neoliberalismus der Reagan-Thatcher-Ära.
>Neoliberalismus
, >Liberalismus, >Sozialismus, >Kapitalismus, >Politik, >Öffentlichkeit.
I 869
Er stellt klar, dass (…) das alte sozialistische Dogma, linke Wirtschaftspolitik müsse jenseits von Markt und Privateigentum ihre Alternativen finden, nun vollends widerlegt sei…In der Konsequenz sollte die Sozialdemokratie des »dritten Weges« künftig ihre alten Leitbegriffe Gleichheit und soziale Gerechtigkeit durch Emanzipation und Inklusion ersetzen.
>Wirtschaftspolitik.
Vier Strategien für eine moderne sozialdemokratische Politik:
1.eine Politik der Inklusion,
2. ein neues Verständnis des Staates als Sozialinvestor,
3. eine erhebliche Aufwertung der Rolle der Zivilgesellschaft und
4. eine kosmopolitische Erweiterung ihres Politikverständnisses im Ganzen.
Seine These vom Staat als Sozialinvestor lautet, dass dieser nicht länger (wie in vielen Milieus der traditionellen Sozialdemokratie) lediglich eine stets nur schwach definierte Idee von Gleichheit durch Umverteilung realisieren soll. Stattdessen soll er durch gezielte soziale Investitionen die Fähigkeiten aller, besonders der Schwächeren, auf vielfältige Weise entwickeln.
>Sozialpolitik, vgl. >Neue Soziale Bewegungen.

Thomas Meyer, „Anthony Giddens, Der dritte Weg“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Giddens, Anthony

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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